Freudewerk

#2

Spiritualität - Höher, schneller, erleuchtet?

Oder:

Warum Spiritualität keine Checkliste ist und worum es wirklich geht.

Spiritualität – Zwischen Klischee, Lebendigkeit und echter Verbindung


Wenn wir an Spiritualität denken, tauchen sofort klischeehafte Bilder auf. Der „typische“ spirituelle Mensch? Natürlich sitzt er unter einem Baum, in Öko-Klamotten, mit seinem selbst gesammelten und im Mondlicht energetisierten Kräutertee. Seine Zeit richtet er selbstverständlich nach spirituellen Daten und Festen aus, und Portaltage sind die unverrückbaren Fixpunkte seines Lebens – die perfekte Zeit für Transformation, kosmische Downloads und das Loslassen „niedrig schwingender Energien“.

Dieser Mensch spricht in Mantren und Affirmationen, mischt seine Tagesplanung mit Engelbotschaften und Tarotkarten, und glaubt fest daran, dass er sich nur ausreichend „höher schwingen“ muss, um alle Probleme des Lebens zu lösen.


Der Alltag dieses Menschen?

Eine Liste von Aufgaben, die immer noch mehr „Spiritualität“ erfordern:

Morgens die Chakren reinigen.

Mittags eine Klangschalenmeditation.

Abends beim Vollmondritual loslassen, was nicht mehr dienlich ist.


Dieser Mensch scheint immer im Reinen mit sich, stets lächelnd und erleuchtet, auf der Suche nach seiner „höchsten Frequenz“.



Das Ziel?

Selbstfindung, Heilwerdung und Erleuchtung – immer höher, immer weiter, immer besser.

Aber wehe, du fühlst Angst, Traurigkeit oder Zweifel! Das sind „niedrige Frequenzen“ und müssen mit „positivem Denken“ und Energiearbeit ausgemerzt werden.


Spiritualität wird zu einem endlosen Selbstoptimierungs-Marathon,

der dich zwingt, eine immer perfektere Version von dir selbst zu werden.

Spiritualität wird hier zu einem Werkzeug der Selbstoptimierung:

Meditiere mehr, denke positiv, lasse los, vergib. Und das Ziel? Die Erleuchtung, das ultimative Freiwerden von allen Belastungen. Zweifel, Ängste oder Krisen sind dabei unerwünscht, denn sie „gehören nicht zur spirituellen Lebensweise“ - denn wärst Du mir schon darüber hinaus, dann  würde es Dir richtig gut gehen und nichts könnte Dich mehr umwerfen.


In diesem Klischee findet sich auch der Gedanke, dass Spiritualität ein exklusiver Club ist – etwas, das man durch Praktiken und Rituale erreicht. Es scheint, als wäre Spiritualität eine Art To-Do-Liste: Die Chakren müssen balanciert, das richtige Manifestieren geübt, die innere Frequenz ständig überprüft werden. 


Spiritualität wird hier zum Synonym für Perfektion, für die Suche nach Erleuchtung – ein Weg, auf dem Ängste, Zweifel und Unzulänglichkeiten keinen Platz haben dürfen.

Dieses Bild füttert den Drang nach Selbstoptimierung, den viele von uns aus anderen Lebensbereichen kennen. Es wird uns suggeriert, dass wir erst dann "gut genug" sind, wenn wir uns von unseren Ängsten befreien, immer positiv denken und möglichst viele Praktiken beherrschen, die uns "aufsteigen" lassen.

Doch diese Perspektive verlagert die Spiritualität auf einen ungreifbaren Thron und lässt sie wie eine Aufgabe erscheinen – eine Liste von Schritten, die abgearbeitet werden muss, um das Ziel zu erreichen.


Aber was steckt wirklich hinter der Idee der Spiritualität?


Spiritualität, so wie sie uns oft verkauft wird, scheint eine Flucht zu sein – weg von der Welt, hinein in eine idealisierte Vorstellung von Frieden, Licht und Liebe und der eigenen Lebendigkeit.


Aber was, wenn diese Vorstellung selbst die Verbindung zum Leben und zum Sein verliert? Was, wenn Spiritualität nicht darin liegt, sich perfekt im Einklang mit kosmischen Portalen und Mondenergien zu fühlen und eine erleuchtete Version seiner selbst zu sein - immer positiv und glücklich... fertig entwickelt...


Sondern einfach in und mit dem, was jetzt ist? So wie Du bist? Mit allem, was Dich lebendig macht?


Vielleicht ist Spiritualität nicht das Loslassen aller Ängste, sondern das Erlauben von Allem, was dich lebendig macht. Vielleicht liegt sie nicht in Räucherstäbchen, immer frei fließenden Chakren oder Affirmationen und Manifestationen, sondern in deinem Atem, deinem Herzschlag, deinem ganz normalen Alltag.


Spiritualität fragt nicht danach, wie hoch du schwingen kannst, sondern wie tief du fühlen kannst.

Nicht, wie du dich optimierst, sondern wie du in deine Authentizität zurückfindest –

in deine Echtheit, mit allem, was dich ausmacht.


Meine Einladung an Dich:


Heute habe ich einen Impuls zur Spiritualität für dich, beziehungsweise für eine Perspektive, die du dazu einnehmen kannst. 

Dieser Impuls ist eine Einladung, Spiritualität noch einmal ganz neu zu betrachten –

nicht als etwas Abgehobenes, sondern als etwas, das tief in deinem Leben und deinem Sein verwurzelt ist.

Leider wird uns in oft suggeriert, dass es in der Spiritualität darum geht, eine bessere Version unserer selbst zu werden. Doch aus meiner Sicht geht es genau darum ganz und gar nicht.


Für mich bedeutet Spiritualität, dich daran zu erinnern, dass du bereits genug bist. Dass du wunderbar bist, genauso wie du bist. Dass das Leben voller Lebendigkeit ist, die alles umfasst – auch das, was oft als „niedrig schwingend“ abgetan wird.

Denn alle Frequenzen gehören zum Leben und sind wichtig und bedeutsam. Sonst wären sie nicht.


Spiritualität beginnt nicht in höheren Sphären oder bei kosmischen Portalen, sondern hier auf der Erde.


Sie beginnt in dir – in deinem Körper, in deinem Atem, in deinem Leben.

Sie ist keine Flucht aus dieser Welt, sondern eine tiefe Rückkehr in diese Welt.


Es geht nicht darum, sich vom Alltag oder von sich selbst zu entfernen, sondern uns  bewusst zu erleben.

Spüre jetzt einmal in deinen Körper hinein. Wie dein Atem kommt und geht. Wie dein Herz für dich schlägt. Wie all deine Gefühle und Empfindungen dich im Jetzt verankern.


Das ist Spiritualität. Sie beginnt genau hier in dir.

Kein höher, weiter, besser – sondern einfach Du - lebendig.


Was wäre, wenn du dich nicht mehr fragen müsstest, wie du „besser“ sein kannst? Was wäre, wenn du loslassen könntest – den Druck, die Kontrolle, die ewige Suche nach Perfektion?

Was wäre, wenn du wüsstest, dass du genug bist, nur weil du bist?


Vielleicht liegt der Kern der Spiritualität genau darin: in der Freiheit, dich nicht optimieren zu müssen, sondern sein zu dürfen.


Für mich ist Spiritualität keine Checkliste. Sie fragt nicht, wie hoch ich schwingen kannst, sondern wie tief ich hier im Leben verwurzelt bin und meine Lebendigkeit erfahre. Nicht, wie ich mich endlich verändere und verbessere, sondern wie ich mich annehme und wertschätze. 


Spiritualität ist keine Flucht aus dem Alltag, sondern eine Verbindung von Himmel und Erde, Geist und Materie. Sie erinnert dich daran, dass du Teil von etwas Größerem bist – ohne den Boden unter deinen Füßen zu verlieren.


Das Geschenk der Spiritualität ist wahre Lebendigkeit - mit allem, was sie mit sich bringt.


Denn du bist hier, um lebendig zu sein. Mit allem, was das Leben ausmacht.

Mit den hohen und tiefen Frequenzen, mit Licht und Schatten, mit Freude und Angst.


Spiritualität ist nichts, was du erreichen musst.

Sie ist nichts, was du lernen musst.

Sie ist bereits da – in jedem Atemzug, in jedem Herzschlag, in jedem Moment, den du erlebst.



Nimm gerne einen tiefen Atemzug und spüre deinen Körper, der dir die Erfahrung - die tiefe spirituelle Erfahrung, wegen der wir alle hier sind -  schenkt wie es ist, lebendig zu sein, mit allen Sinnen wahrnehmen zu dürfen, alle Gefühle fühlen zu dürfen, Erfahrungen machen zu dürfen.

Du bist bereits getragen und du bist verbunden, ohne dass du etwas bestimmtes dafür tun musst.


Denn mit jedem Atemzug, den du nimmst, lebst du bereits Spiritualität.

Nicht, weil du etwas Besonderes dafür tun musst, sondern weil du einfach bist.

Lass diese Worte gerne in dir nach klingen.


Ich lade dich ein, eine neue Perspektive für Dich einzunehmen.

Du bist bereits vollkommen. Genauso, wie du bist.


Spiritualität ist keine Aufgabe und sie erfordert keine bestimmte Version von Dir.

Sie ist dein Sein. Dein Leben. Deine Lebendigkeit.


Was bedeutet Spiritualität für dich?


Ich freue mich darauf, deine Perspektive zu hören. Schreibe sie mir gerne direkt hier.


Von Herzen - Deine Julia

Und was sind Deine Gedanken dazu?

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